Dec 4, 2005

Plattform / Netzwerk Strategie - Unternehmensgründung - Innovation

Gerade die Entwicklung radikaler, kreativer und ökonomisch weitreichender Ideen und Konzepte und ihre Umsetzung stösst auf viele Kommunikations-, Verständnisschwierigkeiten und Widerstände. Langfristig ist daher eines meiner Ziele eine Institution für "kreative Spinner" zu schaffen, wo diese sich der Entwicklung ihrer Ideen widmen können, um diese mittelfristig erfolgreich zu kommerzialiseren. Kreative Freiheit und ökonomische Umsetzung sollen verbunden werden. Die kreativen Spinner profitieren von den Resourcen und Kontakten der "Institution" und die Institution von Wissen und ökonomischem Erfolg der Kreativen.

Kollegen aus der Wissenschaft und ich arbeiten nebenbei an dem Aufbau einer Plattform / eines Netzwerks von Forschern und Praktikern, die sich für Strategien, Innovationen, und Unternehmersgründung interessieren und voneinander lernen wollen. Ausgangspunkt ist dabei zwangsläufig unser wissenschaftlicher Hintergrund im Strategie-,Innovations-, und Gründungsbereich. Interessensbekundungen, Ideen und allgemeines Feedback sind willkommen.

Publications - paper based

some publications - partly relevant to the next post

Reschke, C.H. and Kraus, S. (2005): An Evolutionary Approach to Innovation and Strategy in Small and Medium-Sized Enterprises, in: Rebernik, M., Mulej, M., Rus, M., Kroslin, T. (Hg.): Shaping the Environment for Innovation Transfer, IRP (Maribor) , 175-186.

Kraus, S., Reschke. C.H. (2004): Evolutionäres Strategisches Management von Gründungsunternehmen, FGF Entrepreneurship Research Monographien, Bd. 44, Eul Verlag.

Reschke, C.H. (2005): Strategy, Action, Perception and Performance: An Evolutionary Learning Perspective on Organizations, Proceedings CD, British Academy of Management 2005, Oxford. ISBN 0-9549608-1-5

Reschke, C.H. and Kraus, S.K. (2005) Strategy and Strategic Management as Process of Social Evolution - An Introductory Overview over Relevant Perspectives, Proceedings CD, BAM 2005, Oxford.

Kraus, S.K., Reiche, B.S., Reschke, C.H. (2005) The Missing Role of Strategic Planning In SMEs: Literature Review and Research Implications, Proceedings CD, BAM 2005, CD, Oxford.

Wissenschaftliche Interessen (dt.)

Wissenschaftliche Interessen
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Gerade (Ende 2005) habe ich meine Dissertation an der Universität Witten/Herdecke über "Evolutionary Processes in Economics. The Example of Strategy and Research in the Biopharmaceutical Industry" bei Carsten Herrmann-Pillath abgeschlossen.

Wissenschaftlich interessiere ich mich für die Verknüpfung kognitiver und evolutionärer Ansätze in den Bereichen Strategie, Innovation und Management. Evolutionäre Ansätze können einen Rahmen für die Analyse langfristiger Entwicklungen bereitstellen. Sie können auch helfen, Lernprozesse von Gruppen von Menschen zu modellieren, wie sie bei Forschung, Innovationen und Strategien auftreten. Dabei sollte man sich allerdings von der Vorstellung einer zufälligen Generierung von Variationen (Erfindungen, Innovationen, ges. "Veränderungen") verabschieden. Vielmehr scheinen Innovation (zumindest) in der Pharmaindustrie eher einem Muster zu folgen, dass dem des punktierten Gleichgewichts von Stephen J. Gould entspricht. Dies wird von der systemischen Variante der Evolutionstheorie theoretisch untermauert.

Der Prozess der Innovation stellt sich in Anlehnung an bekannte Konzepte aus Evolutionstheorie und Innovationsforschung wie folgt dar: Zuerst tauchen radikale, die Eigenschaften und ggfs Strukturen von Gegenständen oder Konzepten betreffende Veränderungen auf. Diese werden einerseits vom Umfeld und ggfs Markt selektiert und andererseits (soweit relevant) in immer neuen Kombinationen "ausprobiert". Zwischen diesen radikalen Innovationen kristallisiert sich nach einiger Zeit ein "dominantes Design" oder eine feste Konfiguration von Eigenschaften heraus. D.h. zwischen den grundsätzlichen Möglichkeiten zur Lösung eines Problems wird selektiert. Wenn eine bestimmte Struktur oder Konfiguration von Eigenschaften akzeptiert worden sind, verlagert sich die Selektion auf inkrementelle Innovationen, die die grundlegende Struktur verbessern sollen oder dem Vermarkter einen Wettbewerbsvorteil in den Augen der Kunden verschaffen sollen.


Die Auswahl der Innovationen führt nicht immer zur Auswahl der technisch oder ökonomisch besten, sondern derjenigen, die in bestehende Strukturen und Abläufe hinreichend gut hereinpassen, oder von den Entscheidungsträgern aus anderen Gründen favorisiert werden.

Implikationen dieses "kognitiv-evolutionären" Ansatzes sind:

* Die Bedeutung gewachsener, z.B. organisationaler und technischer Strukturen für die weitere Entwicklung von Systemen wie Technologien, Unternehmen, Gesellschaften.

* "Blinde" Variation bringt uns eher selten weiter, sondern Veränderungen müssen gezielt und auf kritische Punkte abgestimmt angegangen (und für die Wissenschaftler: so modelliert) werden. Ansätze, die am Anfang einer Innovation untereinander um die Vorherrschaft ringen, werden wahrscheinlich teilweise integriert werden (müssen), um eine breite Akzeptanz im Markt zu finden.

* Die unterschiedliche Natur der Innovation über den Lebenszyklus von Gegenständen, Konzepten. Zuerst Ausprobieren und Kombinieren von unterschiedlichen Ansätzen, dann Einpassen in bestehende Systeme, ggfs. weiter Kombinieren und viel Verbessern.

* Das Konzept könnte sich gerade auch für die Anwendung auf die Analyse, Modellierung (und ggfs Vorhersage) historischer, gesellschaftlicher Prozesse eignen. Hier besteht allerdings das Problem entsprechend lange Zeitreihen von Veränderungen zu finden, anhand deren sich diese Aussage überprüfen lässt.

(engl. translation follows)

Oct 25, 2005

some marketing: links to my papers on the net

Conference papers

Paper on research in pharmaceutical industry, impact of biotechnology on pharmaceutical industry, initial trial to link R&D innovation patterns and systemic evolution / punctuated equilibrium concepts as example for systemic evolutionary change patterns in history of technology -- link broken

Strategy, The Path of History and Social Evolution This paper links postmodernist and evolutionary perspectives on strategy. Argues for view of history as cognitive evolutionary process. Tries to persuade postmodernists that perspectives and knowledge are relative, but not compeltely so and that evolutionary framework might be one good tool for integration. Works towards the argument that different perspectives should be employed and reconciled in scientific research.

Routines, Economic Selection and Economic Evolution: Critique and Possibilities The paper dicusses the concept of routines critically, proposes cognitive alternative.

Kraus, S.K. Reschke, C. H.: Strategic Planning as Prerequisite for Growth and Success of SMEs. A Literature Review and Implications. Literature review on strategic planning in SMEs. Links to industry evolution and strategy perspective.

Evolutionary Processes and History of Economics describes the discussion of some issues in the Theory of Firm between Alchian, Penrose and Friedman as evolutionary process. These discuss about the usefuleness of evolutionary concepts in economics. I show how some evolutionary processes / principles may be applied to the development of their perspectives.

Foundations for a Theory of the Organization in Human Ethology. Links Konrad Lorenz (human) ethology to organization and innovation studies. Since then I have changed my opinion somewhat: Lorenz conception is useful in that he calls for a combination of cognitive and evolutionary models / programs. His ethological research falls short of this aim, although it seems to have been his intellectual basis for this claim. Research by human ehtologists like Eibl-Eibesfeldt is more relevant in the context of possibly economically relevant evolutionary foundations of and limits to human behavior. This needs to be linkd to psychology, of course. For practical matters cognitive and other schools in psychology alone often suffice. However, if we want to know whether and how far we can expect to change human perceptions and behavior, we can profit from human ethology and evolutionary psychology. In turn, evolutionary psychology suffers from the speculative character of some of its statements and a lack of a "testable" original "evolutionary adaptive environment", when human perception and behavior is said to have evolved.

Journal:
Evolutionary Perspectives on Simulations of Social Systems discusses possibilities and tools for simulation of evolutionary processes in the social sciences

Book Reviews:
The Economics of Copyright: Developments in Research and Analysis Book review

Review of Bela H. Banathy, Guided Evolution in Society: A Systems View, JASSS, 6/2 Book review

Review of Kurt Dopfer (ed.), Evolutionary Economics: Program and Scope, JASSS, 6/4 Book review

Report:
Report on savings potential in Berlin education system, commissioned by GEW, long version

Report on savings potential in Berlin education system, commissioned by GEW, short version